Schokolade by Sabine Gaus
Don’t Leave Home Without Chocolate
Schokoladenfabriken um 1800

Die Benutzung der Kakaobohne war bereits weit vor der Zeit Christi in Amerika bekannt. Um 1500 v. Chr. wird vermutet wurde die Kakaobohne bereits von den Olmeken -Leute aus dem Kautschukland-genutzt. Um 600 n. Chr. wurde der Kakao dann von den Maya angebaut.

Auf den Europäischen Markt gelangte die Kakaobohne doch ziemlich spät, erst Jahre nach Columbus Entdeckung von Amerika wurde sie 1528 von dem spanischen Eroberern unter Führung von Hernán Cortés nach Europa gebracht und 1544 am Spanischen Hof als Getränk serviert. Jedoch schmeckte den Europäern die Schokolade ungesüsst nicht. Erst nach Zugabe von Honig und Rohrzucker wurde sie populär.

Der Holländer Jan Jantz von Huesden war einer der Ersten, die Anfang des 17 Jahrhunderts in Bremen erstmals öffentlich Schokolade ausschenkten. Das erste „Chocolate House“ wurde Jahrzehnte darauf 1657 in London von einem Franzosen eröffnet.

Nun wurden im 18./19. Jahrhundert grössere Mengen Kakaobohnen gehandelt. Da sie jedoch sehr teuer Waren konnten sich nur reiche Bürger oder Adelige Schokolade leisten.

Eine kleine Anekdote vom Schokoladenliebhaber J.W.Goethe. 1797 reiste Johann Wolfgang von Goethe durch die Schweiz, da er den Schweizer Gastronomen nicht traute und die Schokolade dort noch nicht so verbreitet war, hatte er Schokolade und ein Schokoladenkännchen im Gepäck.

Erst die Pressung der Bohnen (die Kakaobutter spaltet sich vom Kakao ab) und die anschließende Mahlung zu Kakaopulver, sowie günstigere Kakaobohnen aus Amazonien machten den Kakao zum Massenprodukt. Was im Empire und den darauf folgenden Jahren die Schokolade erst richtig populär machte, sowie mit der industriellen Herstellung die Schokolade auch den nicht so reichen Menschen zugänglich wurde. Auch wurde die Schokolade ab 1800 in England nun in Milch aufgelöst und nicht mehr in Wasser.

Zwei der ältesten Schokoladenmanufakturen waren die Deutsche Halloren Schokoladenfabrik und die Schweizer Schokoladenfabrik Callier, welche im Empire den Grundstein ihrer Schokoladenproduktion legten.

Eine der ältesten Deutschen Schokoladenfabriken steht in Halle an der Saale, die Halloren Schokoladenfabrik, sie ging aus der von F. A. Miethe 1804 gegründeten Konditorei und Honigbäckerei hervor. Besonders bekannt ist die Firma für ihre Halloren Kugeln, die Kugeln verdanken ihre Form und Namen den Silberknöpfen auf den Trachten der Halloren Bruderschaft. (Halloren werden die Mitglieder der Bruderschaft der Salzwirker in Halle genannt. Salzwirker verkochten die Sole „Salz-Wasser-Lösung„ in Herdpfannen zu Salz. Der Name Halloren taucht jedoch erstmals im ersten Drittel des Dreissigjährigen Krieges auf).

1810 produziert Venezuela die Hälfte des Weltbedarfs an Schokolade. Ein Drittel davon wird in Spanien verspeisst.

Die erste Schokoladefabrik in der Schweiz wurde 1819 von dem am 11. Juni 1796 geborenen Schweizer Francois-Louis Callier in Vevey gegründet. Cailler machte in Vevey eine Lehre als Kolonial- warenhändler, bevor er in Turin das Handwerk des Chocolatiers erlernte. Auf einer Italienreise kostete er erstmals eine Mixtur aus gepressten Kakaobohnen und Zucker. Mit Hilfe industrieller Verfahren begann er eine feine günstigere Süssware herzustellen. Auch war er Erfinder der Tafelform. Er heiratete Louise Albertine Perret und hatte 3 Kinder mit ihr. Callier verstarb am 6 April 1852. (die Schweizer Schokolade erlangte 1879 ihren Siegeszug, durch das von Rodolphe Lindt erfundene „Conchierverfahren“ der Schokolade sowie durch die Milchschokolade welche 1875 von Daniel Peter und Henri Nestlé auf den Markt gebracht wurde.)

"Kein zweites Mal hat die Natur eine solche Fülle der wertvollsten Nährstoffe auf einem so kleinen Raum zusammengedrängt wie gerade bei der Kakaobohne." Alexander von Humboldt (1769-1859)

„Ergeben Sie sich Ihrer Gier nach Schokolade ohne Komplexe und falsche Schuldgefühle, denn denken Sie daran: Kein vernünftiger Mensch ist ohne einen Funken von Wahnsinn!”
La Rochefoucauld (1613-1680)

Quelle: Wikipedia,Halloren,Gailler,Nestle / Bild: Sabine / Text: Sabine