Louise Maria Auguste Prinzessin von Baden

Goldene Krone Louise Maria Auguste Prinzessin von Baden

Louise Maria Auguste Prinzessin von Baden
DIE SPÄTERE ZARIN VON RUSSLAND

Luise wird am 24. Januar 1779 als drittes von sieben Kindern des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden und seiner Frau Amalie von Hessen-Darmstadt in Karlsruhe geboren.

Sie wächst in einem behütetem familiären Umfeld auf und steht auch in späteren Jahren in einem engen Kontakt zu ihrer Mutter. Ihre Zukunft wird jedoch schon früh entschieden, bereits mit 12 Jahren wird sie von der Kaiserin Katharina die Große als Gemahlin für ihren Enkel, den zukünftigen Zaren Alexander I. auserwählt. Die Kaiserin ist von Luises Schönheit und Charme beeindruckt. Luises ovales Gesicht, ihre feinen Gesichtszügen und blauen Mandelaugen entsprechen dem Schönheitsideal dieser Zeit. Zudem hat sie eine graziöse und anmutige Haltung. Die Kaiserin lädt sie und ihre jüngeren Schwester Friederike nach St. Petersburg ein. Luise und Alexander finden Gefallen aneinander, jedoch weiss Alexander nicht wie er sich ihr gegenüber richtig verhalten soll, was Louise als Ablehnung interpretiert. Alexander kann Luise doch noch überzeugen und das junge Paar verlobt sich im Mai 1793.

Louise konvertiert vor der Hochzeit zum russisch-orthodoxen Glauben und trägt von nun an den Namen Großfürstin Elisabeth Alexejewna. Am 28. September 1793 findet die offizielle Vermählung statt, die beiden sind zu diesem Zeitpunkt 14 bzw. 17 Jahre. Die Kaiserin schreibt über die Hochzeit in einem Brief, es sei wie „eine Heirat zwischen Amor und Psyche“

Von nun an lebt Elisabeth am Russischen Zarenhof. Sehr jung und naiv wie sie ist, wird sie schlecht auf ihre neue Rolle eingelernt. Sie kommt mit der Kälte und den Intrigen am Hofe nicht zurecht. Besonders das ausschweifende Liebesleben der Kaiserin schockiert sie, versucht auch ein Liebhaber der Kaiserin sie zu verführen.

Elisabeth bekommt Heimweh und vermisst vor allem ihre Schwester Friederike welche nach Baden zurückgereist ist. In der neuen Umgebung kann sie nur selten sie selbst sein, nur die Nähe zu Alexander gibt ihr Halt. Sechs Monate nach der Hochzeit schreibt sie ihrer Mutter „Ohne meinen Mann, der mich als einziger glücklich macht, wär ich bereits tausend Tode gestorben“.

Die ersten Ehejahre der beiden sind relativ glücklich nur Kaiserin Katharina ist enttäuscht, dass bis zu ihrem Tod am 17. November 1796 noch kein männlicher Thronfolger geboren ist.

Die Hochzeitszeromine war eine getreue Kopie der Feierlichkeiten von Napoleon Bonaparte und dessen Frau Marie-Louise.

Durch Katharinas Tod besteigt Ihr Schwiegervater, Vater von Alexander, Zar Paul den Thron. Elisabeth bleibt von nun an dem Hof zu gut wie möglich fern. Sie empfindet eine große Abneigung gegen ihren Schwiegervater, seine ungerechte Politik und seinen stumpfsinnigen Charakter.

Da sich Elisabeth von ihrem Mann vernachlässigt fühlt kommt es zu den ersten Krisen in der Ehe. Sie findet zunächst Trost in der Freundschaft zur Gräfin Golovina und lernt später den polnischen Prinzen Adam Czartoryski, russischer Außenminister und ein Freund ihres Mannes kennen und beginnt eine 3 jährige Affäre mit ihm.

Als nach 5 kinderlosen Ehejahre die erste Tochter Elisabeths und Alexanders, Großherzogin Maria Alexandrowna auf die Welt kommt, kursieren Gerüchte am Hof das Kind sei von Czartoryski. Selbst Zar Paul konnte seine Bedenken bei der Taufe nur schwer verbergen, Elisabeth und Alexander sind blond und blauäugig, Haare und Augen des Kindes sind hingegen dunkel. Czartoryski wird darauf ins Ausland versetzt. Die Tochter stirbt bereits kurz nach ihrem ersten Geburtstag und wie aus Elisabeths Briefen an ihre Mutter zu entnehmen ist, kommt sie nur schwer über den Tod des Kindes hinweg.

Die Politik von Zahr Paul führt zu dessen Absetzung und letztendlichen Ermordung am 23. März 1801 durch einige Adelige. Alexander billigte die Absetzung, aber nicht den Mord. Elisabeth unterstützt Alexander und hilft ihm über den Tod seines Vaters hinwegzukommen, sowie sich auf seine neue Rolle als Zar Alexander I. und den damit verbundenen Aufgaben und Pflichten zu konzentrieren. Sie selber übernimmt nun auch die Aufgaben einer Kaiserin.

Alexander schenkt seiner Frau nur wenig Aufmerksamkeit, sie versucht ihm dennoch eine Stütze zu sein, hatte er doch auch mit vielen nervlichen und seelischen Problemen zu kämpfen.

Prinzessin Maria Naryschkina wird 1803 Alexanders geliebte, eine Liasson die 15 Jahre andauern sollte. Am Hof prahlt Maria viel mit ihrer Beziehung zu dem Zaren. Elisabeth selber findet Trost bei Adam

Czartoryski der inzwischen wieder nach Russland zurückgekehrt war. Sie beendet jedoch kurz darauf das Verhältnis und wendet sich Stabschef Alexis Ochotnikow zu, welcher tragisch 1807 bei einem Attentat stirbt. Es wird vermutet dass Alexander oder Bruder Großfürst Konstantin den Auftrag dazu gegeben hatte. Sämtliche Zeugnisse, wie Briefe und Tagebücher wurden auf Geheiß Zar Nikolaus I, nach Elisabeths Tod vernichtet.

Elisabeth bringt am 16. November 1806 eine weitere Tochter zur Welt, Elisabeth Alexandrowna, wie bei der ersten Tochter kursieren auch hier Gerüchte bezüglich der Vaterschaft und auch diesmal verstarb das Kind verstarb mit nur fünfzehn Monaten an einer Infektion, die sie sich wohl beim Zahnen zugezogen hatte.

Elisabeth fällt in tiefe Depressionen kommt ihrem Mann aber wieder etwas näher und beide beschliessen keine weiteren Kinder zu haben. Nach dem Tod des zweiten Kindes verkündete Alexander, dass er und Elisabeth keine weiteren Kinder haben könnten, da es Gottes Wille sei.

1814 nach dem Sieg über Napoleon reisten die beiden gemeinsam zum Wiener Kongress, wo sie Adam Czartoryski wieder traf, dieser liebte sie noch immer und verzeiht ihr ihre Untreue.

Elisabeths Schönheit wich mit zunehmenden Alter und sie stellte ihre Ansprüche nach Romantik und Zuneigung von ihrem Mann zurück. Auch Alexander änderte sich mit dem Alter, 1819 beendete er die Beziehung zu Maria Naryschinka. Elisabeth und Alexander kommen sich immer näher. Das Paar ist sich zu dieser Zeit so nah wie bisher noch nie, und die offensichtliche Nähe der beiden Partner zueinander überraschte viele. Auch hilft sie ihm über den Tod seiner ausserehelichen Tochter Sophia hinweg.

Die Gesundheit von Elisabeth verschlechtert sich um 1825 zunehmend, was sich in einer Lungenkrankheit äussert. Die Ärzte raten ihr zu einem längeren Aufenthalt in der südlich gelegenen Stadt Taganrog, wo ein milderer Klima herrscht. Da Taganrog über keinen Palast verfügt müssen sich die beiden mit einer einfachen Behausung zufrieden geben. Sie geniessen jedoch die intime Atmosphäre. Nach einer Reise Alexanders auf die Krim kehrt er 17. November 1825 zu Elisabeth nach Taganrog zurück doch hatte er sich dort eine Erkältung zugezogen, welche bald zu Typhus ausartet. Er stirbt am 1. Dezember in Elisabeths Beisein. Da sich Elisabeth sehr auf Ihren Mann fixiert hatte, wusste sie nun nicht mehr wo sie hingehörte auch machten sich Selbstzweifel breit, womit hatte sie so viele Verluste verdient?

Ihre Gesundheit war so angeschlagen, dass sie nicht einmal der Beerdigung ihre Mannes in St. Petersburg beiwohnen konnte. Im Mai 1826 tritt sie die Rückreise an, ist jedoch so geschwächt dass sie unterwegs eine Pause in Beljow einlegen mussten.

Am frühen Morgen des 16. Mai findet die Kammerzofe Elisabeth tot in ihrem Bett, sie war wohl an Herzversagen gestorben. Kurz zuvor hatte sie noch einen Brief an ihre Mutter geschrieben, in welchem stand, dass sie gerne dem wichtigsten Menschen ihres Leben folgen würde.

Quellen: Wikipedia / Bild: Wikipedia