Kornelkirsche
Kornelkirsche

Obwohl die Kornelkirsche zu den Frühblühern gehört und uns als
eine der ersten Pflanzen nach dem Winter mit goldgelben Blüten
bezaubert, kennen sie nur die Wenigsten.

Die Kornelkirsche (Cornus mas / männlicher Hornstrauch) gehört
zu den heimischen Wildobstgehölzen und besitzt viele Namen,
Hartriegel, Tierlibaum, wilde Kirsche, Dürlitze, Hirlnuss,
Dirndlstrauch und genau so viele positive Eigenschaften, kaum
ein anderes Gehölz lässt sich so vielseitig verwenden.

Die Kornelkirsche ist ein Grosstrauch, der eine Hohe von 5m erreicht,
bei älteren Exemplaren um die 40 Jahre kann sie auch eine Hohe von
bis zu 8m erreichen.

Vom März bis April blüht der Strauch mit unzähligen kleinen gelben
Doldenblüten die nach Honig duften und im Frühling mit zu den
wichtigsten Nährgehölzen für Honig- und Wildbienen gehören.

Im August bis September, reifen die 2-3 cm grossen Kornelkirschen /
Kornellen heran. Die Kirschen sind kleiner als die uns bekannten
Esskirschen. Die dunkelroten ovalen Früchte haben einen leicht
säuerlichen Geschmack. Bereits in der Jungsteinzeit und Bronzezeit
wurden Kirschsteine in der Nähe von Pfahlbausiedlungen gefunden und
im Mittelalter wurden die Sträucher in Klöstern kultiviert um aus
den Früchten Speisen und Getränke produziert. Auch in Zedlers
Universal-Lexicon von 1733 wird der Heilwirkung der Kornelkirsche
eine lange Spalte gewidmet.

In der Zeit des Barocks war die Kornelkirsche eine beliebte Pflanze
für geschnittene Formhecken zB im Hofgarten in München.

Das Holz der Kornelkirsche ist so hart und schwer, dass es im Wasser
nicht schwimmt und untergeht. Es ist das härteste in Europa wachsende
Holz. Da das Holz der Kornelkirsche so hart ist wurden daraus früher
gerne Lanzenschäfte, Werkzeugstiele und Spazierstöcke gefertigt.

Eine besondere Beliebtheit erlangte bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts
der Ziegenhainer. Bauern des Dorfes Ziegenhain südöstlich der Universitäts-
stadt Jena stellten aus den geschälten Ästen besonders haltbare Knotenstöcke
her. Zunächst von den Jenaer Studenten getragen, kamen sie schnell in Mode
und waren bald in ganz Deutschland bekannt.




Text: Sabine
Bild: Wikipedia
Quellen: Wikipedia / hauenstein-rafz.ch / kornelkirsche.net/