Antonie

Goldene Krone Antonie Brentano

Antonie Brentano
BEETHOVENS UNSTERBLICHE GELIEBTE?

Die am 28. Mai 1780 in Wien geborene Johanna Antonia Josepha Edle von Birkenstock könnte Beethovens unsterbliche Geliebte gewesen sein, an welche er im Jahr 1812 drei Briefe richtete.

Toni war eines von 4 Kinder des österreichischen Diplomatens (kaiserlicher Hofrat und Vertrauter der Kaiserin Maria Theresia und des sog. Reformkaisers Joseph II) und Kunstsammler Johann Melchior Birkenstock und Josefa von Hay. Die Mutter starb als Toni 8 Jahre alt war bei einer Epidemie die durch Wien zog und wurde daraufhin für sieben Jahre in die Ursulinen Klosterschule von Preussen geschickt. Der Vater, welcher eine gute Partie für sie suchte fand sie in Franz Dominicus Brentano einem Frankfurter Grosskaufmann.

Mit 18 heiratet Toni am 23. Juli 1798 den 33 jährigen und gut situierten Franz Dominicus Brentano. Die Beiden bekommen 6 Kinder.

Als der Vater erkrankte und kurz vor dem Sterben liegt, kehrt Toni 1809 von Frankfurt nach Wien zurück und übernimmt bis zu seinem Tod die Krankenpflege.

Das Ehepaar bleibt nach dem Tod des Vaters noch 3 Jahre in Wien wohnen , sehr zum Widerstreben von Franz, der nun zum Berufspendler wurde. Aber Tonis Vater hatte seine Tochter als Alleinerbin eingesetzt, mit der Auflage die umfangreiche Bibliothek (ca. 7.012 Bücher und Musikalien) und Kunstsammlung (ca. 551 Gemälde, 261 Zeichnungen, sowie Miniaturen, Bronzestatuen, Skulpturen usw.) zu katalogisieren und dann zu verkaufen. Einen Teil der Werte verbrachte sie aber vorab nach Frankfurt am Main.

Im Frühjahr 1810 lernt Toni durch Ihre Schwägerin Bettina von Arnim Beethoven kennen, die beiden entwickeln eine tiefe Freundschaft. Im März 1811 schreibt Toni einen Brief an Bettina, worin steht Beethoven sei ihr „einer der liebsten Menschen“ geworden und besuche sie „beinahe täglich“. Sie schreibt ebenso, dass sie ihren Mann die letzten 6 Monate nicht gesehen habe

Im Oktober 1811 notierte Beethoven auf einem gedruckten Exemplar seiner Goethe-Lieder op. 83: "Meiner vortrefflichen Freundin der Frau Toni Brentano Gebohrene edle von Birkenstock vom Verfasser." Eine ähnliche Aufschrift findet sich im selben Monat auf einem Exemplar des Klavierauszugs des Oratoriums Christus am Oelberge op. 85.

Beethoven schreibt 1812 für Tonis Tochter Maximiliane das Klaviertrio B-Dur WoO 39.

Im Juli 1812 reiste Beethoven nach Karlsbad zu den Brentanos, wo er in derselben Pension Zum Auge Gottes ein Zimmer bezog.

Toni fuhr im November mit Ihrer Familie nach Frankfurt zurück, Beethoven uns sie verband in den Jahren darauf eine intensive Korrespondenz.

Antonie setzte sich 1819 bei dem mit ihr und ihrem Mann eng befreundeten Theologen und Pädagogen Johan Michael Sailer, für die dortige Erziehung von Beethovens Neffen ein. 1820 gab sie das bekannte Beethoven-Porträt von Joseph Karl Stieler in Auftrag. Unsterblich wurde sie gewissermaßen auch als Widmungsempfängerin zweier herausragender Klavierwerke des Komponisten, der letzten Klaviersonate c-Moll op. 111 und der Diabelli-Variationen op. 120.

In ihren fast neunzig Jahren überlebte Antonie Brentano viele Freunde und Verwandte, darunter ihren Mann und fünf ihrer sechs Kinder. Als sie vom Tod Ludwig van Beethovens erfuhr, begann sie, die Namen ihrer verstorbenen Freunde in eine Liste zu schreiben, die am Ende ihres eigenen Lebens mehrere Seiten umfasste. Der erste Eintrag lautete: „Beethoven, 26. März 1827“.

1832 verkauft Antonie die Villa ihres Vaters an den Apotheker Josef Gerold und dessen Frau Wilhelmine Edle von Petz.

Am 28.Juni 1844 stirbt ihr Mann Franz.

Antonie selber verstirbt am 12.Mai 1869 in Frankfurt am Main.

Maynard Solomon US-amerikanischer Musikproduzent sowie ein namhafter Musikwissenschaftler stellte 1972 die Hypothese auf, Antonie Brentano sei die Adressantin des Briefes an die „Unsterbliche Geliebte“, den Beethoven am 6./7. Juli 1812 in Teplitz an eine Unbekannte richtete, die sich zu dieser Zeit in „K.“ (Karlsbad) aufhielt. Der Brief an die unsterbliche Geliebte wurde nach Beethovens Tod in einem Geheimfach gefunden, wurde also nie abgeschickt oder von der Empfängerin zurückgegeben. Der Brief kam aus dem Nachlass des Komponisten in den Besitz seines Sekretärs Anton Schindler und nach dessen Tod in den Besitz seiner Schwester, die ihn 1880 an die heutige Berliner Staatsbibliothek abgab. Er wird dort unter der Signatur Mus. ep. autogr. Beethoven 127 aufbewahrt. Der Text ist mit Bleistift geschrieben und besteht aus drei Teilen.

Gegen Maynard Solomon Solomons These, Antonie Brentano sei die unsterbliche Geliebte spricht, dass Beethoven und Ihr Mann Franz Dominicus Brentano befreundet waren. Franz ihn auch vielfach finanziell unterstützte und Beethoven ein erklärter Gegner der Untreue war.

Quellenangabe: Wikipedia / Bild: Wikipedia, Design: Stefanie / Text: Sabine